Zettenreith

Ortschronik Zettenreith
Zettenreith ist ein Dorf mit 25 Häusern 63 Einwohnern. Unsere Freiheit umfaßt 295 ha davon 1/3 Wald. Das Ganze wird von zwei Voll- und 8 Nebenerwerbsbauern bewirtschaftet. 50 ha Wald gehören zum Stift Geras und Kirche Eibenstein. Unsere höchste Erhebung ist ungefähr 536m.

Der Name Zettenrreith ist mit Goslarn im 12.Jahrhundert erwähnt, 1334 "Zettenreuth" in einer Urkunde von Geras. 1336 gehörten Goslarn und Zettenreith zu Sallapulka. In diesem Jahr besaß Konrda Zobel in Zettenreith ein Schloß. 1590 geht aus einer Aufzeichnung hervor, daß ein Adam Mayer die Herrschaft besaß.

Im 18. Jahrhundert war die Herrschaft Zettenreith Besitz von Stift Geras, die 1768 unter Anordnung von Kaiser Josef II an die Bauern im Dorf aufgeteilt wurde. Über Namen von Einwohnern und deren Dienstleistungen erfährt man in alten Schriften, di unsere Bürgermeister immer dem nächsten zur Aufbewahrung weitergegeben haben. 1812 besuchte der Räuberhauptmann Grasel eine Frau in Zettenreith Nr. 20 namens Androsch, suchte das im Strohsack versteckte Silbergeld und hatte diese auch schwer mißhandelt.

1840 war Zettenreith ein Dorf mit 29 Häusern, 37 Familien und 178 Einwohnern, davon 30 Schulkinder. Der Viehbestand war 3 Pferde, 32 Ochsen, 25 Kühe und 28 Schafe. Zettenreith wurde damals von 26 Bauern und 3 Kleinhäuslern bewirtschaftet. Der Boden war schlecht, so hatten die meisten auch einen Zuerwerb. Im Dorf war ein Müller, ein Schmied und ein Wirt, andere beschäftigten sich mit der Waldarbeit oder gingen hausieren, um ihren Lebensunterhalt bei der drückenden Lage erträglich zu gestalten.

Ende des 18.Jahrhunderts wird im Dorf eine Betkapelle erwähnt, die 1895 in den derzeitigen Zustand renoviert wurde. Vorher war die Kapelle im Meierhof Hausnummer 1 untergebracht, bis dieser abgebrannt ist.

Daß es Geldknappheiten und Sorgen in der Gemeindegegeben hat, bestätigen Rechnungen bis in die 30er Jahre. In diesen Jahren waren noch 3 Gewerbebetriebe zu verzeichnen, Franz Diwisch Schweinehandel, Johann Karlberger Huf- und Wagenschmied, Franz Kober Gastwirt, dieser hat sich am längsten gehalten, nämlich bis 1968.

Dies gibt es alles nicht mehr, dafür haben wir aber jetzt im Haus von Günther Dangl die einzige Brauerei im Bezirk Horn, die auch behördlich genehmigt worden ist. Häusernamen haben sich alle seit 1800 bis auf einen bis zu 6mal verändert.

1937 wurde unter Bürgermeister Franz Hummel unsere Feuerwehr gegründet. Die nach 60 Jahren einen zufriedenstellenden Zustand aufweist.

Zettenreith hat alle öffentlichen Feldwege staubfrei.Zettenreith kann somit bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr zufrieden sein.

Verfasser: Ortsvorsteher Geschäftsf. Gemeinderat Franz Deim (1998)